Bild: Wolfgang Hock
Anfang September 2024 besuchte die Umweltministerin zusammen mit der Stiftung Natur und Umwelt die Felder zwischen Ebersheim und Hechtsheim, einer der letzten Vorkommen der
Feldhamster.
Feldhamsterschutz durch Landwirtschaft
Der Feldhamster gehört nach einem fast beispiellosen Rückgang in den letzten Jahrzehnten zu einem der am meisten gefährdeten Säugetiere Westeuropas. Der Feldhamster steht an der Spitze vieler Arten der Offenlandschaften, er hat starke Bestandseinbußen erlitten. Der anhaltende Flächenverbrauch für Siedlungen, Industriegebiete und Infrastruktur verschärft die Situation stark.
Das Projekt „Feldhamsterland“ ist ein im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördertes Verbundprojekt, an dem neben Rheinland-Pfalz noch die Bundesländer Hessen, Sachsen-Anhalt, Niedersachen und Thüringen beteiligt sind. Ziel von „Feldhamsterland“ in Rheinland-Pfalz ist, das Wissen um das Vorkommen des Feldhamsters insbesondere in Rheinhessen zu erweitern. Das heißt vor allen Dingen, bestehende Vorkommen noch besser zu schützen und neue Vorkommen zu finden. Hierfür ist das jährliche Monitoring der Feldhamsterbaue essenziell, worüber die Entwicklung der Bestände im Frühjahr und Sommer dokumentiert wird. Darüber hinaus wurde seit Projektstart 2018 die Zusammenarbeit mit Landwirten intensiviert und damit die feldhamstergerechte Bewirtschaftung (beispielsweise das Anlegen von Luzerne- und/oder Getreidestreifen zur Deckung und Futterversorgung, hohe Stoppeln nach der Ernte) weiter ausgeweitet. Während der Projektlaufzeit konnten viele Erkenntnisse gewonnen werden, wie Maßnahmen wirkungsvoll für den Feldhamster und aus Sicht der Betriebe sinnvoll etabliert werden können. Wie immer in der Biologie profitieren natürlich auch andere Arten der Offenlandschaft von den Feldhamsterschutzmaßnahmen wie Feldlerche und Grauammer als Bodenbrüter, Feldhase, andere Kleinsäuger, Tagfalter und weitere Insekten. Somit trägt eine feldhamstergerechte Landwirtschaft direkt zum Naturschutz und mehr Biodiversität bei.
Stand 2022 beteiligen sich 23 landwirtschaftliche Betriebe rund um Mainz am Projekt und setzen wertvolle Maßnahmen auf knapp 220 ha um. In der Ebersheimer Gemarkung ist ein großes Vorkommen des Hamsters nördlich von Ebersheim Richtung Hechtsheim, westlich der Rheinhessenstraße zu finden.
Hier geht es zum SWR Beitrag vom 15.9.2021
Darum sind Feldhamster vom Aussterben bedroht
Bild: SNU: Fallröhre Feldhamster
Vorstand:
Kurt Schreiber, Robert Wagner, Erwin Ginz, Markus Eckert, Matthias Karl und Andrea Klein